Vom Flughafen erreicht man die Stadt am schnellsten mit dem Zug, der halbstündlich zum Hauptbahnhof Kraków Główny fährt. Die Zugfahrt dauert 17 Minuten und kostet 9 PLN.
Alternativ gibt es auch ein Mal pro Stunde für 4 PLN einen Bus zum Hauptbahnhof (Linie 208 zur Haltestelle Dworzec Glówny Wschod) sowie zwei Mal pro Stunde einen Bus, der sich der Altstadt von Westen nähert (Linie 252). Beide fahren etwa 45 Minuten lang und sind stets voll.
In der Krakow Tourist Card ist zwar grundsätzlich auch der Weg zum Flughafen sowie zur Salzmine eingeschlossen, aber nur per Bus, wodurch sich die Fahrzeit erheblich verlängert.
Das Mercure Krakow Stare Miasto liegt gleich zwischen der Galeria Krakowska bzw. dem Hauptbahnhof und dem St. Florian's Gate, das das einzige noch erhaltene der acht Altstadttore ist. Das Hotel ist erst ein halbes Jahr alt und ein kleines Juwel.
Das Frühstück im Hotel ist sehr umfangreich und stärkt einen optimal auf den Tag. In der Galeria Krakowska und dem Hauptbahnhof gibt es aber auch viele der bekannten Ketten. Oder man geht bis zur Altstadt und frühstückt in einem der kleinen gemütlichen Cafes wie das Charlotte - Chleb i Wino, der Milkbar Tomasza oder dem Café Camelot.
Alle drei sind auch toll, um am frühen Nachmittag eine Kleinigkeit zu essen. Im Charlotte - Chleb i Wino gibt es leckere Panini, in der Milchbar Tomasza tolle Salate und im Café Camelot hervorragenden Apfelkuchen. Alle anderen Gerichte sahen genauso schmackhaft aus.
Im jüdischen Viertel Podgórza gleich auf dem Weg zur Fabrik von Oskar Schindler kommt man am kleinen Cafe Kacik 6 vorbei. Die wirklich sensationelle selbstgemachte Limonade sowie die Paninis, Crêpes und Kartoffelkuchen sind genau richtig, bevor man das Museum in der alten Emaillefabrik besichtigt.
Wer gerne das polnische Nationalgericht Pierogi probieren möchte, sollte sich auf dem Rückweg von Schindlers Fabrik auf den Weg nach Kazimierz machen und bei Pierogi Mr Vincent essen. Ein Traum sind die Kreplachy Pierogi mit Hackfleisch und Curry.
In der Altstadt isst man sehr gut im neuen Restaurant Pino, in dem leckere Pizza und Pasta serviert wird.
Wer durch die Altstadt schlendert, erreicht nach kurzer Zeit den Rynek Główny. Der zentrale Platz birgt die Marienkirche mit ihren beiden unterschiedlichen gothischen Türmen. Vor der Kirche erblickt man schon das Denkmal des polnischen Poeten Adam Mickiewicz.
In der Mitte des Platzes thronen die Tuchhallen, in denen bereits im 16. Jahrhundert Waren gehandelt wurden. Neben den Tuchhallen ist der Town Hall Tower aus dem 14. Jahrhundert. Der Turm kann bestiegen werden und bietet einen beeindruckenden Blick auf das bunte Treiben des Platzes.
Gleich unter den Tuchhallen ist der Rynek Underground. Vor 12 Jahren wurden auf dem Rynek Główny unterirdische Kellergewölbe entdeckt, die Zeitzeuge des mittelalterlichen Lebens auf dem zentralen Marktplatz sind. Der Rynek Underground zeigt die Mauerfragmente und Fundstücke der damaligen Zeit in einem hochmodernen Museum.
Auf der südlichen Seite erblickt man die kleine St.-Adalbert-Kirche. Dahinter geht es zur Grodzka, einer langen mittelalterlichen Strasse, die vorbei an der St.-Peter-und-Paul-Kirche und der Andreaskirche direkt zum Burgberg und dem Wawel Royal Castle führt. Mir persönlich reicht es vollkommen, über das Burggelände zu spazieren und die Gebäude von außen anzuschauen.
Die beiden jüdischen Stadtviertel Kazimierz und Podgórza lohnen vor allem am Nachmittag einen Besuch. Schindlers beeindruckende Emaillefabrik ist sowie das Galicia Jewish Museum ein wichtiger Zeitzeuge des letztes Weltkrieges und vor allem letzteres zeigt auch das moderne jüdische Leben der heutigen Zeit.
Die beiden Viertel blühen auf sobald sich die Dunkelheit über die Stadt senkt. Etliche Bars und Restaurants laden zum Verweilen ein.
Ein Ausflug in die Umgebung ist die halbtägige Besichtigung der Wieliczka Salt Mine. Die Anreise mit Zug oder Bus ist auch auf eigene Faust unproblematisch. Die Tickets sollten jedoch unbedingt im Voraus gebucht werden. Sie müssen maximal 3 Tage im Voraus online bestellt werden oder können auf dem Rynek Główny gekauft werden. Die Touren werden in Gruppen von max. 35 Personen durchgeführt. Ratsam ist es, beim ersten Besuch die normale Touristentour zu buchen, die unter anderem auch die riesige unterirdische Salzkapelle umfasst.
Mich hat wie schon so oft der kleine Pocket Guide von Lonely Planet für Krakau begleitet. Der englischsprachige Reiseführer hat die besten Tipps für ein gelungenes Wochenende und uns auch diesmal alle Top Sights gezeigt.
Lust auf mehr macht auch ein Artikel aus der Welt über hippe kleine Schwesternstädte :)
Krakau - Städtereise nach Polen