Ich geh sehr gern stundenlang in Drogerien stöbern und probiere im Body Shop jeden Tiegel aus, bis ich den Duft nach Zuckerwatte nicht mehr aus der Nase krieg und mich dabei auch noch gut fühle, weil ich mir etwas Gutes tue, wenn ich meine Kosmetikprodukte mit der entsprechenden Sorgfalt aussuche.
Die Inhaltsangaben verwirren mich meist auf den ersten Blick schon so, dass ich es beim Grundvertrauen in gewisse Marken belassen muss.
Seit einiger Zeit sind meine Augenlider sehr trocken und die Haut beginnt, kleine unangenehme Risse zu bekommen. Zuerst hab ich meiner Mascara die Schuld in die Schuhe geschoben, bis ich mir die Inhaltsstoffe meines Augenmakeup-Entferners genauer angeschaut habe.
Es waren nur zwei Zutaten, was sollte daran schon so schlimm sein. Die erste war Paraffinöl, die zweite ein Vitamin-E-Ersatz, der zwar gut ist, aber in einer ölhaltigen Zubereitung nur zu 5% vom Körper aufgenommen und in Vitamin E umgewandelt werden kann. Der dient also eher dazu, das Gewissen zu beruhigen. Das war auch notwendig, nachdem ich Paraffinöl gegoogelt habe.
Es ist ein Abfallstoff bei der Erdölproduktion und wird sehr gern von Kosmetikfirmen eingesetzt, da es ein weiches Hautgefühl und einen angenehmen Schutzfilm hinterlässt. Nur leider wird die Haut dabei nicht geschützt, sondern Paraffin sorgt dafür, dass sie austrocknet, schuppt und die Faltenbildung beschleunigt wird. Eine Dosierung über 10% wird als schädlich für den Menschen eingestuft.
Und meine Augen habe ich quasi jeden Tag mit einer 90%igen Paraffinlösung eingeschmiert und mich dabei auch noch gut gefühlt.
Doch welche Alternative hab ich zwischen all den gut klingenden Produkten und Inhaltsstoffen. Selbst machen ist sicher kompliziert. Ist es aber gar nicht, wenn man sich nur ein bisschen Zeit nimmt, sich einzulesen.
Zuerst habe ich ein Seminar mitgemacht und gelernt, dass Speiseöl wahre Wunder vollbringt. Viel mehr ist kaum nötig, auch wenn es erst einmal verwunderlich klingen mag.
Also habe ich mich erst einmal an das einfachste Produkt herangewagt: Einen neuen Augenmakeup-Entferner. Wenn die Industrie schon nur 2 Inhaltsstoffe nimmt, sollten sie mir auch genügen :)
Es ist wirklich ganz einfach, sich selbst ein Produkt zusammenzustellen, dass nicht so wirkt, wie das Produkt aus dem ersten Töpferunterricht. Man muss ich nur erst einmal ranwagen.
Das Basiswissen habe ich mir nach meinem Seminar in einem Buch angelesen. Und alles, was ich dort nicht gefunden habe (was wirklich nicht viel war), im Internet recherchiert. Das Buch ist ganz neu und modern gehalten. Dadurch hatte ich nicht gleich das Gefühl, im verstaubten Kräuterhexenimage zu versinken :)
Die Zutaten und Werkzeuge, die man dazu braucht, findet man ganz einfach im Interner. Meine Seminarleiterin hatte mir behawe als Bezugsquelle empfohlen. Es gibt aber auch viele kleine Läden in jeder größeren Stadt, wo man die Produkte direkt erwerben kann.
Die Seite von behawe bietet so viele tolle Produkte. Als erstes haben es mir die verschiedenen Duftöle angetan. So ein Lipbalm mit Kaffeegeschmack ist doch ein Klacks. Aber bevor ich mich daran begebe, meine ganze Kosmetik auszutauschen, wollte ich erst einmal ausprobieren, ob selbst gemachte Naturkosmetik wirklich mit den gekauften Produkten mithalten kann.
Also habe ich mir dort zunächst nur die beiden Zutaten für mein Augenmakeup-Entferner ausgesucht. Was ich dazu nicht im Buch The Glow nachlesen konnte, habe ich ganz einfach im Internet nachgelesen. Zum Beispiel, ob sich Mandelöl und Macadamianussöl genauso gut eignen, um das Paraffinöl zu ersetzen, wie Nachtkerzen-, Avocado- oder Jojobaöl...
Zutaten
Kleine Sprühflasche oder Gesichtswasserflasche (100 ml)
90 ml Macadamianussöl
5 ml (1 TL) Vitamin E
Die beiden Zutaten einfach in einer kleinen Schüssel verrühren und im Anschluss in eine Sprühflasche füllen. Dadurch kommt das Öl nicht dauernd mit dem Wattepad in Kontakt. Das bleibt aber natürlich jedem selbst überlassen :)
Wer sich dazu schon professionelleres Equipment zulegen möchte, kann statt einer Schüssel ein Becherglas nehmen und die Zutaten mit einem Glasrührstab oder einem Spatel vermischen. Am besten hilft ein kleiner Trichter, um den Augenmakeup-Entferner kleckerfrei in die Flasche zu füllen.